Victoria, Vancouver und … äh … Zombies

21. Aug. / Tag 16: Gestern haben wir unser letztes Hotel für die Reise bezogen. Insgesamt werden wir fünf Nächte in Vancouver sein. Den letzten Teil der (Auto-)Reise haben wir also hinter uns, jetzt genießen wir die Großstadt. Allerdings können wir froh sein, es bis hierher geschafft zu haben, ohne unsere Gehirne ausgesaugt zu bekommen … aber lest einfach selbst:

Am 19. August (unserem 14. Tag) brechen wir an der Westküste von Vancouver Island auf und machen uns auf den Weg in den Süden nach Victoria, der Hauptstadt von British Columbia und der größten Stadt auf der Insel. Nach dem westlichsten Punkt unserer Reise in Ucluelet ist Victoria der südlichste Punkt.

Victoria selbst ist eine quirlige Großstadt mit einem sehr touristischen Teil rund um den Hafen und das Regierungsviertel. Der Stil ist kanadisch-amerikanisch – zumindest bis man die Kutschen, roten Doppeldeckerbusse und die viktorianisch angehauchten alten Gebäude sieht.

Im Hintergrund das Regierungsgebäude (die Kuppeln …).

Wir genießen die Abendstimmung im Hafen und suchen den Fish & Chips-Stand mit der längsten Schlange (sehr gut, sehr beliebt, sehr lecker, 45 Minuten Anstehen)…

 

 

20. Aug. / 15. Tag: Nach einem wundervollen Sonnenuntergang mit Fish & Chips machen wir am nächsten Tag nochmal einen ausgedehnten Bummel durch Victoria.

Im Regierungsviertel verbindet sich (importierter) britischer Prunk mit der Symbolik der First Nations, die hier natürlich lange, lange vor den Briten waren 🙂

Hier der versprochene rote Doppeldeckerbus – feeling very british today..

Im Süden von Victoria und damit auch am südlichsten Punkt unserer Reise noch ein richtiger Meilenstein. Hier startet der Trans-Canada-Highway, der mehr als 7.000 Kilometer vom Pazifik nach Nova Scotia an den Atlantik führt. Wir sind nur einen sehr bescheidenen Teil davon gefahren, trotzdem ein schöner Moment. Immerhin bringen wir es am Ende dieses letzten Tages mit Auto auf 2.800 Kilometer, die wir in rund zwei Wochen gefahren sind.

Auf der Fähre nach Vancouver machen wir noch ein Abschiedsfoto von unserem „Kleinen“, der uns sicher durch Berge, Städte und über das Meer gebracht hat (ok … das mit dem Meer hat dann doch die Fähre erledigt).

Auf der Fahrt nach Downtown-Vancouver kommt unweigerlich der nächste Kulturschock. Eine echte Großstadt mit mehr als 2 Millionen Einwohnern (im gesamten Großraum Vancouver). Die Stadt ist sehr tolerant und die Kulturen sind vielfältig. Folgerichtig geraten wir auf dem Weg zum Hotel auch in eine Demo von Zombies, die für ihre Rechte protestieren.

Ja, Zombies sind .. äh … waren auch mal Menschen, und so ziehen wir in unserem Auto im Schneckentempo durch die Zombiemasse, die „Brains, Brains…“ rufend durch die Stadt kriecht. Einige schaffen es sogar bis direkt an unser Auto heran und ich kann sie nur mit Hilfe meines gezückten Teleobjektivs in Schach (und damit auf Abstand von unseren Gehirnen) halten.

Nichtsahnend sind wir in den jährlich stattfindenden „Zombie-Walk“ geraten, in dem sich das Partyvolk als Zombies verkleidet in der Stadt trifft und in einer langen Prozession zur Strandparty zieht. Sehr witzig. Die Autotüren haben wir trotzdem verriegelt, man kann ja nie wissen 😉

Am Abend geben wir dann am Flughafen unseren Mietwagen ab und fahren direkt nach Richmond, einem Stadtteil in dem zwischenzeitlich die meisten Asiaten in Vancouver wohnen. Es gibt zwar auch ein Chinatown in Downtown-Vancouver, doch hier draußen sind nicht nur wenige Blocks fest in asiatischer Hand, sondern fast der gesamte Stadtteil. Am Wochenende findet hier ein riesiger Night Market statt.

Es ist unser dritter Kulturschock an diesem Tag. Der erste war die Großstadt nach der Einsamkeit der Berge und von Vancouver Island (ok … ein bißchen abgefedert durch Victoria), der zweite waren ganz klar die Zombies und der dritte Kulturschock sind die asiatischen Essensstände, fremden Gerüche und das babylonische Sprachgewirr um uns herum.

 

 

 

Wir essen uns tapfer durch Dumplings, Dim Sun und Co., bevor wir völlig erschlagen mit dem Nachtbus Richtung Hotel zurückfahren. Hier noch der Blick aus unserem Hotelzimmer im 20. Stock über das nächtliche Downtown.

 

21. Aug. / 16. Tag: Nach ausgiebigem Frühstück erkunden wir Downtown-Vancouver und fahren erstmal zum Canada Place, an dem die großen Kreuzfahrtschiffe anlegen. Vancouver wird seinem Ruf gerecht und belohnt uns mit bestem Wetter, tollen Aus- und Einblicken und sogar ein paar Film-Dreharbeiten, durch die wir aus Versehen stolpern.

 

 

Vancouver wird manchmal auch als „Hollywood-Nord“ bezeichnet, da viele Filmproduktionen auf das günstigere Kanada (bei bester Anbindung an die USA) ausweichen. Beim Abendessen in Chinatown (diesmal Downtown) erfahren wir auch, dass just in unserem Hotel noch vor kurzem Tom Cruise im Rahmen von Dreharbeiten gewohnt haben soll….